Impulse für die Photovoltaik: Ralph Gottschalg komplettiert Leitung des Fraunhofer CSP

Prof. Ralph Gottschalg übernimmt die Leitung der Abteilung Zuverlässigkeit und Technologie für die Netzparität am Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP in Halle (Saale). Der Physiker kommt von der Loughborough University/England. Gleichzeitig tritt Gottschalg die Professur für das Gebiet »Photovoltaische Energiesysteme« an der Hochschule Anhalt an.

Portrait Prof. Ralph Gottschalg, neuer Leiter des Fraunhofer-Centers für Silizium-Photovoltaik CSP in Halle (Saale).
© Fraunhofer CSP
Prof. Ralph Gottschalg wird neuer Leiter des Fraunhofer CSP in Halle (Saale).

Der 48-Jährige wurde von der Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam mit der Hochschule Anhalt berufen und wird seine Position am 15. April antreten. »Nach mehr als 20 Jahren in England freue ich mich sehr auf die neuen Aufgaben. Die Tätigkeit am Fraunhofer CSP bietet wunderbare Möglichkeiten, gemeinsam mit vielen exzellenten Kollegen die Zukunft der Photovoltaik mitzugestalten. Die Arbeit mit Auftraggebern aus der Industrie reizt mich dabei ebenso wie die Arbeit mit den Studierenden der Hochschule Anhalt«, sagt Gottschalg.

Der gebürtige Karlsruher erhielt sein Diplom in Physik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Seinen Masterabschluss absolvierte er an der Loughborough University in der Nähe von Birmingham. Die Fraunhofer-Gesellschaft lernte er während seiner Tätigkeit am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI kennen, bevor er am Centre for Renewable Energy Systems Technology (CREST) der Loughborough University promovierte. Seit 2010 ist Gottschalg dort Professor für Angewandte Photovoltaik. 

»Mit Ralph Gottschalg haben wir einen international sehr geschätzten Photovoltaik-Experten gewonnen. Seine hohe Anwendungsorientierung, sein herausragendes Forschungsprofil und seine sehr gute internationale Vernetzung passen ideal zur Strategie des Fraunhofer CSP. Ich freue mich auf die wertvollen Impulse, die er bei uns geben wird«, sagt Prof. Ralf B. Wehrspohn, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS. Wehrspohn hatte die Abteilung Zuverlässigkeit und Technologie für die Netzparität am Fraunhofer CSP zuletzt kommissarisch geleitet. Dr. Karl Heinz Küsters, der ebenfalls als kommissarischer Leiter dieser Abteilung fungiert hatte, bleibt der Einrichtung als Berater weiter verbunden. Prof. Peter Dold bleibt Leiter des Labors für Kristallisationstechnologie und leitet das Fraunhofer CSP, eine gemeinsame Einrichtung des Fraunhofer IMWS in Halle (Saale) und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, gemeinsam mit Gottschalg als Doppelspitze.

In seiner Forschungsarbeit beschäftigt sich Gottschalg vor allem mit der Steigerung des Energieertrags und der Kostenreduzierung in der Photovoltaik. Zu seinen Schwerpunkten gehören außerdem die Simulation und Modellierung des Verhaltens von Solarmodulen und -systemen sowie die Automatisierung in der Fertigung und bei Messungen in der Qualitätskontrolle. In seinen Projekten nimmt er auch die Rahmenbedingungen der Photovoltaik in den Blick, von der Meteorologie über Stromnetze bis hin zur Gesetzgebung und sozialen Faktoren.

»Mit Ralph Gottschalg wird künftig ein sehr renommierter Forscher mit viel akademischer Erfahrung und großer Begeisterung für die Potenziale der Photovoltaik unsere Hochschule bereichern und dabei auch die Attraktivität unseres englischsprachigen Masterstudiengangs „Photovoltaics Engineering Science“ weiter erhöhen«, sagt Prof. Jörg Bagdahn, Präsident der Hochschule Anhalt. Er hatte ab 2007 das Fraunhofer CSP aufgebaut und war dann im Mai 2016 zum Hochschulpräsidenten gewählt worden. »Ich bin sicher, dass Ralph Gottschalg meine Arbeit am Fraunhofer CSP und im Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule sehr erfolgreich fortsetzen wird.«