Effiziente Reifen

Profil Nachhaltigkeit Verbesserung Verbindung Gummi
© Fraunhofer IMWS
Die Zusammensetzung von Füllstoffen in Kautschuk-Kompositen wird am IMWS optimiert - das ermöglicht spritsparende Reifen.

Reifen beeinflussen den Kraftstoffverbrauch, die Bremsleistung und das Fahrzeugverhalten bei Nässe. Reifen sind ein Kostenfaktor – und sie müssen seit November 2012 ein europäisches Label tragen, das ihren Rollwiderstand, Geräuschpegel und Nassgriff beziffert.Dynamisch-mechanische Messungen zur Bewertung von Reifenlaufflächen sind also gefragt. Das Fraunhofer IMWS bietet diese der Industrie vorrangig für die Entwicklung neuer und runderneuerter Reifen an.

Beim Recycling werden die Laufflächen von Lkw-Reifen zunächst abgetragen, es entsteht Gummimehl. Danach werden neue Laufstreifen auf die Reifenkarkassen aufgebracht. Geforscht wird an Verfahren, Gummimehle in neuen Laufstreifen wiederzuverwenden. Etwa 40 Prozent der Lkws, berichtet der Leiter des IMWS-Bereichs Polymerbasiertes Materialdesign, Prof. Mario Beiner, fahren mit runderneuerten Reifen: »Diese sollen optimal laufen, also kraftstoffsparend, haltbar und griffig sein.«

Ziel seines Teams ist es, die für Rollwiderstand, Nassgriff und Abrieb optimale Reifenmischung samt Gummimehlkomponente zu ermitteln. Wie sich die  Zusammensetzung und die Herstellungsparameter der recycelten Laufflächen auswirken, ermittelt das Fraunhofer IMWS mit vorhersagekräftigen Laborversuchen bei verschiedenen Belastungsfrequenzen und Temperaturen.

Zu den Partnern zählen Hersteller von Gummimehlen, von Reifen und Laufflächen für Lkw und Großraummuldenkipper sowie mehrere Reifenrunderneuerer. Dynamisch-mechanische Messungen an synthetischem oder Natur-Kautschuk bietet das Fraunhofer IMWS aber nicht nur der Reifenbranche. »Temperaturabhängiges Erweichen oder auch Dämpfungsverhalten können wir für elastomerbasierte Materialien für verschiedenste Anwendungen ermitteln «, betont Mario Beiner.