Forscher des Fraunhofer CSP mit GAIIA-Preis ausgezeichnet

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Europa, Deutschland, Sachsen-Anhalt, Halle. Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik. Testfeld für Solarzellenmodule. David Daßler, Doktorand (blaues T-Shirt) und Jens Fröbel, Techniker.

Für die Forschungsarbeiten zu Verschmutzungserkennungen für Photovoltaik-Anwendungen und Reinigungsoptimierungen in Wüsten- und wüstenähnlichen Gebieten Nordafrikas sind Prof. Dr. Ralph Gottschalg vom Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP in Halle (Saale) und Prof. Dr. Ahmed Alami Merrouni von der Mohammed First University in Marokko mit dem »Deutsch-Afrikanischen Innovationsförderpreis« ausgezeichnet wurden.

Das Bundesbildungsministerium vergab 2020 zum zweiten Mal den »Deutsch-Afrikanischen Innovationsförderpreis (GAIIA)«. Ausgezeichnet wurden innovative Projekte, die in deutsch-afrikanischer Zusammenarbeit entstanden sind. Sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Ghana, Marokko, Südafrika, Tunesien, Uganda und ihre deutschen Kooperationspartner erhielten nun den Preis für ihre exzellenten Forschungsergebnisse mit hohem Verwertungspotenzial. Im Zentrum der Kooperationsprojekte, die durch ein Preisgeld in Höhe von 150.000 Euro gefördert werden, steht jeweils eine anwendungsorientierte Fragestellung, die zu nachhaltigen und innovativen Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen in den afrikanischen Partnerländern führt. Die Gewinner wurden von einer hochrangigen Jury aus deutschen und afrikanischen Expertinnen und Experten aus 46 eingereichten Anträgen ausgewählt.

Das Fraunhofer CSP, die Hochschule Anhalt und die Mohammed First University wurden für das Projekt »SoDeCo« ausgezeichnet, in dem sie einen Verschmutzungssensor für Photovoltaikanlagen entwickeln. Die Energieerzeugung mittels Photovoltaik ist in den Sonnengürtelregionen Nordafrikas durch die hohe Sonneneinstrahlung sehr attraktiv. In diesen Wüsten- und wüstenähnlichen Regionen kommt es jedoch, durch die Staubablagerung auf den Modulen, zum so genannten »Soiling« und dadurch zu einer deutlichen Reduzierung des Energieertrags. Der Sensor soll neue Erkenntnisse über die Reduktion des Energieertrags von Photovoltaikmodulen liefern und die Entwicklung von verbesserten Reinigungsstrategien ermöglichen, um die Ökostromerzeugung in Nordafrika zu optimieren und den Preis der Erzeugung zu senken. Die Forschungsergebnisse wollen die Partner zum Aufbau einer nachhaltigen und produktorientierten Innovationsstruktur nutzen.

»Ich freue mich sehr über die Auszeichnung. Der Dank und die Anerkennung gilt aber auch meinen Kollegen und Forschungspartnern Klemens Ilse und David Dassler vom Fraunhofer CSP, die unsere Kooperation mit der Mohammed First University ins Rollen gebracht haben. Im Forschungsverbund ist es nun möglich, neue Erkenntnisse über sehr komplexe und ortsspezifische Phänomene der Verschmutzung von Photovoltaikmodulen zu erlangen und die lokalen Verschmutzungsraten zu ermitteln, um optimale Reinigungsstrategien und -techniken zu entwickeln. Das Projekt leistet dadurch einen signifi-kanten Beitrag für die wirtschaftliche Gestaltung einer zuverlässigen Stromversorgung in Marokko und Nordafrika und kommt somit der Bevölkerung zugute«, freut sich Prof. Dr. Ralph Gottschalg, Leiter des Fraunhofer CSP.

Weitere Informationen zum Thema Anti-Soiling in der Photovoltaik